Freitag, 14. Juli 2017

To-Go-Becher


Ein Ende der Wegwerf-Kultur wünscht sich die Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung (BSR), Dr. Tanja Wielgoß. Und sie verwendet in ihrer Rede sogar das Wort to-go-Kultur.
Schon oft wurde über den inflationären Gebrauch des Begriffs Kultur gewettert. Hier geht es nun um Müll - nicht in der Sprache, sondern um eine Initiative, den Verbrauch von Kaffeebechern in Berlin zu reduzieren. In einer gemeinsamen Erklärung beklagen vier Organisationen die Becherflut.

In Berlin werden pro Stunde 20.000 Einwegbecher verbraucht – das sind 170 Millionen Wegwerfbecher pro Jahr. Diese Becherflut verschwendet enorme Ressourcen und erzeugt viel Müll. Allein die in Berlin verbrauchten Wegwerfbecher entsprechen einem Abfallberg von 2.400 Tonnen pro Jahr. Für ihre Herstellung wird das Holz von 2.580 Bäumen verbraucht, außerdem 1.320 Tonnen Rohöl für den Kunststoffanteil des Bechers sowie 85 Millionen Liter Wasser. Das ist ein halber Liter Wasser pro Einwegbecher.

Es geht um Motivation, Aufklärung und einen Appell:
- An Unternehmen, die Getränke für den Verzehr auf der Straße, außerhalb des Ladens nicht mehr in Pappbechern zu verkaufen.
- Die hastigen, getriebenen Trinker will man davon überzeugen, demnächst ihre eigenen Becher mitzubringen.

Als Anreiz soll es 20 Cent Rabatt geben oder einen Keks.

Eine erste Idee, das geben die Initiatoren zu, wie man die "Becherflut" eindämmen könnte. Der Vertreter der IHK sieht in diesem Modell eine Möglichkeit, das Marketing für den Absatz zu überdenken, denn die Verschwendung der Ressourcen kommt so langsam im Bewusstsein der Konsumenten an. Mit neuen Strategien könne man den Herstellern von 170 Millionen Wegwerfbechern im Jahr in Berlin ein Schnippchen schlagen.

Pressemitteilung



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