Dienstag, 19. Juli 2016

Knoblauchhaus

... im Gespräch. Da wird sich etwas tun - nach der Wahl im September 2016 in Berlin.

 
 
( Zitat aus dem Heft Zukunftsstrategie für das Stadtmuseum Berlin )
Das Knoblauchhaus kann ein lebendiges Museum werden. Denn über die eher kontemplative Aneignung des biedermeierlichen Wohntrakts hinaus wird die Besucherpartizipation befördert, um besonders Familien und Studierende mit attraktiven Angeboten an das Haus zu binden. Zielgruppen sind Tourist'innen und (junge) Berliner'innen, idealerweise Besucher‘innen des Humboldt Forums. Eigene Forschungsprojekte sollen das wissenschaftliche Profil des Hauses stärken.
Produkte Künftig soll der Bereich der rekonstruierten Wohnräume stärker als bisher von der einleitenden, informativen Ausstellung separiert werden. Der Einrichtungsstil Biedermeier wird damit als konstituierendes Element der bürgerlichen Lebenskultur deutlicher erfahrbar. Zur Profilschärfung der Interieurs trägt die kritische Hinterfragung unserer heutigen Biedermeier-Vorstellungen bei: Kompetent vorgetragene Eingriffe zeigen, dass die damalige Zeit vielfältigen Lebensentwürfen, einer avantgardistischen Ästhetik und konträren politischen Anschauungen durchaus Raum ließ - Konservatismus und Moderne schlossen sich keineswegs aus.
Die Ausstellungsräume mit informativem Charakter bedürfen dagegen einer grundsätzlichen Überarbeitung, inhaltlich wie gestalterisch. Hier gilt es den Bogen zu spannen vom konkreten Beispiel der früheren Eigentümerfamilie Knoblauch zur urbanen Entwicklung der Stadt Berlin - ausgehend von den Innovationen jener Zeit und zielend auf die Darstellung eines aktiven Bürgerengagements, das in der Industrialisierung und im Status der Weltstadt kulminiert.
Zur Attraktivitätssteigerung tragen künftig Spitzenwerke der bildenden Kunst aus den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin bei, darunter Skulpturen der Bildhauer Johann Heinrich Dannecker, Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch.

Noch offen ist die Nutzung der Erdgeschossräume. Möglich ist die Einrichtung als Veranstaltungsort. Dies käme der Intention eines lebendigen Museums entgegen. Auch ein Teil der Ausstellung könnte hier untergebracht werden. Das Haus muss sich weiter nach außen öffnen.

Für das Wahrnehmen der Angebote im Knoblauchhaus wird zukünftig ein bescheidender Eintrittspreis erbeten.


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