Montag, 30. März 2015

Nikolaikirchplatz

360 Grad rundum geblickt



Sonntag, 22. März 2015

Plaste in den Kammerspielen



Wie tickt Berlin?

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters zeigen vier Schauspieler eine „Unerträglich lange Umarmung“ bis ihr Leben schließlich erlöscht. Um genau zu sein, drei von ihnen finden ihren Tod in Berlin, die vierte Person stirbt in New York.  Damit sind die beiden Orte der Handlung vorgegeben. Wer den Sinn des Lebens, das Glück nicht in Manhattan findet, der fliegt (flieht) nach Berlin.

Die Bühnenverdichtung, die sich der Autor Iwan Wyrypajew ausgedacht hat, musste einen Bezug zum Berliner Auftraggeber im Deutschen Theater haben. Doch eigentlich sind die Orte und die Menschen austauschbar. Sie haben zwar Namen, wie Emmy, Monika, Charlie und Krystof, aber sie sind  keine Individuen. Austauschbar, obwohl sie sich kurz selbst als Osteuropäer und US-Amerikaner vorstellen. Die etwa-30-Jährigen leben in einer westlich kodierten Umgebung, doch empfinden sie ihre Welt als künstliches Biotop. Die Plastewelt (der Übersetzer verwendet bewusst den ursprünglich in Leuna erfundenen Begriff Plaste, nicht Plastik) wird als Metapher für den Zuschauer vom ersten Moment an sichtbar. Das Publikum blickt in ein Gewächshaus. Die Bühne ist mit riesigen milchig-weißen Folien bespannt. Ein Scheinwerfer an der Rückwand simuliert die unechte Sonne.  (Bühnenbild Rebecca Ringst) Ein Treibhaus für die Protagonisten, die sich seltsam in diesem falschen Leben bewegen. Sinnlos, unwirklich verschwenden sie ihre Tage im Überfluss. Der altmodische Begriff der Dekadenz wird durch moderne, zeitgemäße Symbole ersetzt. So schmeißt Charlie (Moritz Grove) gleich zu Beginn mit mehreren seiner Mobiltelefonen um sich. Emmy (Franziska Machens) schluckt Pillen. Krystof (Daniel Hoevels) genießt sonderbare Sexspiele. Monika (Julia Nachtmann) treibt ab, weil es ihr gerade so passt. Immer noch in New York, der Nummer Eins auf der Skala der beliebtesten Metropolen. Der Sinnlosigkeit ihrer Existenz  wollen sie schließlich entfliehen. Sie reißen die riesigen Folien herunter und drohen im Plastikmüll zu ersticken. Letztes Aufbäumen. In ihrer Verzweiflung flüchten Charlie, Krystof und Monika nach Berlin.

Nun beginnt für die echten Berliner ein Heimspiel mit Wiedererkennungseffekt. Wenn der New Yorker Charlie am Flughafen Tegel in ein Taxi steigt und dem Fahrer das Ziel nennt: „Bringen Sie mich ins Zentrum!“, dann bellt dieser mit seinem unnachahmlichen Charme zurück: „In Berlin gibt es kein Zentrum!“ Welchen Spiegel hält ein russischer Autor aus Moskau dem Berliner vor? Auch hier in der Stadt (Nummer Drei in Europa), eine moderne, westliche Wunderwelt, eine Plastetüte, die ein Gott auf den Müll geworfen hat. Das von den Protagonisten idealisierte Berlin zeigt sich schließlich von der gleichen Seite wie New York. Alles ist künstlich, wertlos, plastiniert (!). Charlies Erlebnis auf der Wrangelstraße bringt tödliche Ausweglosigkeit.

Die Regie, Andrea Moses, verlangt von den Schauspielern kraftzehrende, ausdruckstarke Körpersprache. Konsequent wird die besondere Form des Autors von den Schauspielern umgesetzt. Die Quelle allen Lebens ist der Impuls, die Bewegung, der Orgasmus. Besonders beeindruckend, wenn Monika im hinteren Teil der Bühne ekstatisch tanzt, dann monologisieren die anderen an der Rampe ihren Text. Die Personen auf der Bühne spielen ihre Rolle nicht, sie erzählen, beschreiben dem Publikum ihre Rolle, körperlich heftig.

Die Flucht nach Berlin bringt jedoch keine Erlösung, keine Erleuchtung. Sie finden den Sinn des Lebens nicht. Sie flüchten schließlich in den Tod. Doch dieser Tod verdient den Namen nicht, denn in der Vorstellung des Autors ist das Ende nur ein Übergang in das Universum. In der Galaxie gibt es keine Trennung zwischen West und Ost, zwischen Plaste und Natur. Die westliche Moderne ist aufgehoben. Im universellen Vakuum dagegen sprechen Delphine, Schlangen und Blumen, da leuchtet ein blauer Punkt. Was nach der unerträglich langen Umarmung bleibt sind die Hüllen, die in dem Theaterstück nicht entsorgt werden. Gottseidank. Iwan Wyrypajew bezeichnet seine Story als  Science Fiction.

Wer dieses Genre der Literatur mag, den Blick in die Welt von morgen und übermorgen, der kann sich die Aufführung am 07. April 2015, 20.00 Uhr und  01. Mai 2015, 19.30 Uhr, anschauen.
https://www.deutschestheater.de/home/umarmung/


Im Berliner Abendblatt:
http://www.abendblatt-berlin.de/2015/03/21/plastewelt-in-den-kammerspielen/

Sonnenfinsternis im Nikolaiviertel

Weniger Besucher als sonst an einem so strahlend blauen Tag. Die meisten Touristen wollten die Sonnenfinsternis in Berlin an anderer Stelle erleben. Und wer hatte schon eine "Sofi-Brille"?


Vor dem Blick direkt in die Sonne, ungeschützt oder unzureichend nur mit der herkömmlichen Sonnenbrille, wurde lange vorher in der Medien gewarnt. Ein positiver Einfluss der Massenmedien - an diesem Beispiel.



Schon vor Sonnenaufgang wurde ich im Radio auf das außerordentliche Ereignis der partiellen Sonnenfinsternis eingestimmt. Keine Wolke wird den blauen Himmel trüben. Freie Sicht auf Sonne und Mond. Schade nur, dass so viel Menschen in Berlin keine „Sofi-Brille“ kaufen konnten. Dann warnt die Moderatorin: Nie direkt in die Sonne zu schauen, auch nicht mit einer normalen Sonnenbrille. Was kann man tun? Bei der Frage werde ich wach. Genau meine Frage! Diese wird an  Alles-Erklärer Ranga Yogeshwar – bekannt aus Funk und Fernsehen - weitergereicht. Er hat eine Lösung für die Benachteiligten. Jeder könne auf sein Smartphone schauen. Das Selfi-Objektiv einschalten und auf die Sonne richten, die hinter dem Rücken des Nutzers am Himmel steht. So einfach, fragt die Moderatorin. Und wer kein Handy mit Kamera hat? Der könne sich schnell noch ein kleines Loch in die Pappe eines Schuhkartons stanzen.

So motiviert nehme ich gegen 10 Uhr mein Handy und gehe vor die Tür. Doch ziemlich schnell merke ich, dass die Idee mit dem Handy nur ein Werbegag sein kann. Dieser Quatsch funktioniert bei mir nicht.  Da taucht ein Mann mit zwei Röntgenbildern auf. Offenbar hat er auch keine Sofi-Brille bekommen. Er hält die transparenten Negative gegen die Sonne. Und zwischen den hell-dunkel Schatten der Aufnahme zeigt sich die Sonne – jetzt schon als Sichel.  Zwischen den Lungenflügeln des Röntgenbildes sehe ich die Silhouette der Sonne, einem zunehmendem Mond ähnlich. Ich darf teilhaben. Wir scherzen über seine Raucherlunge und sehen direkt – durch das Negativ – in die Sonne. Immer mehr Passanten kommen hinzu. Auch sie hatten den Quatsch mit dem Handy gehört.

 


 
 

Ich komme mit dem Herrn in Gespräch. Er ist wohl ein Mann vom Fach, denn er rät mir, meine alten, klassischen Röntgenbilder aufzubewahren. Bald nämlich gäbe es keine Negative mehr. Die bekannte Röntgenaufnahme aus der Arztpraxis wird heute nur noch als digitale Bilddatei auf dem Computer ausgewertet. Deshalb, so beschließe ich,  werde ich meine Krankenakte mit den Röntgenbildern an meine Enkel „vererben“. Denn am 25. Oktober 2022 wird es wahrscheinlich erneut zu einem Engpass beim Kauf der Sofi-Brillen  geben.  Dann schiebt sich der Mond wieder teilweise vor die Sonne. Und - bis zur nächsten totalen Sonnenfinsternis in Berlin im Jahr 2081 bleibt Programmierern noch genügend Zeit, um für unsere Smartphones eine Mobile App (Deutsch Applikation) zu entwickeln.


 

Dienstag, 17. März 2015

Berlin ohne Olympia

RÜCKBLICK
Laufschrift abgeschaltet

Der zuständige Techniker für die Spiele-Werbung am Fernsehturm wusste es schon früher als die Politiker. Am Montag (16.3.2015) gegen 18:30 h brauchte er das bunte Leuchtspektakel am Fernsehturm nicht mehr einzuschalten.
Abgesehen mal von der nächtlichen Belästigung durch die blitzende Lichtverschmutzung vor meinem Fenster hat die Abschaltung auch einen Spareffekt. Doch wer von den Journalisten in unserer Medienlandschaft traut sich, die Trommler für Olympia zu fragen, was mit dem gesparten Geld geschehen wird. Wir sind ja kaum noch am wirklichen Preis interessiert, sondern die Werbung lockt uns mit dem Angebot SIE SPAREN. Werden nun  von dem Ersparten die viel zitierten Straßenschlaglöcher repariert oder gibt es gar mehr Geld für die Schulen?  Viel wurde uns versprochen, denn das Geld für Olympia würde ja auch die Infrastruktur verbessern. Oder bleibt die Stadt nun weiter eine marode Baustelle, wenn der Traum von Olympia geplatzt ist?

Wo also fangen die Regierenden an? Mit einer neuen Schnapsidee: Eine erneute Bewerbung für 2028, so Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner. 2024 war nix, aber vielleicht 2028?

Renner (SPD) kann sich durchaus vorstellen, dass Berlin erneut für die Ausrichtung von Olympia ins Rennen gehen kann. Vielleicht lege ja Hamburgs Bevölkerung doch noch ihr Veto ein: "Und dann gucken wir mal, ob nicht das Ding für 2028 aufgemacht wird." Zitat:
http://www.rbb-online.de/sport/thema/2015/olympische-spiele-in-berlin-/beitraege/dosb-praesidium-entscheidung-berlin-olympia-renner-2028.html


Satire: Nur wer dreimal scheitert kommt ins Guinnessbuch der Rekorde.

 

Sonntag, 15. März 2015

Keine Änderung der Pläne

http://cam03.berlinerschloss-webcam.de/

Nun wollte ich im zweiten Teil meiner Baustellenbetrachtung das positive Beispiel vor der Haustür loben. Dass zum Beispiel nicht alles schief geht was in Berlin gebaut wird, dafür könnte der Neubau des Humboldt-Forums (auch Stadtschloss genannt) stehen. Alles im Zeitplan, alles im Kostenrahmen. Der Bauherr Rettig hat alles im Griff. Dafür wird er von vielen Seiten gelobt. Doch plötzlich ziehen dunkle Wolken auf. Die Wolkenschieber sitzen im Roten Rathaus, gleich in Sichtweite. Der jetzt Regierende (der frühere Senator für Bauwesen) beginnt offenbar seine Machtspielchen. Sein Scheitern beim Tempelhofer Feld nagt an seinem Image. Nun hat er sich etwas Neues ausgedacht – oder haben andere gedacht und er lässt sich vor den Karren spannen?

Michael Müller fährt jetzt dem erfolgreichsten Bauherrn in dieser Stadt, Manfred Rettig, in die Parade. Er will, dass er die Pläne ändert. Schon der Gedanke daran beweist fehlendes Gespür, in einer Situation wo alle Ursachenforscher für das Desaster beim BER sich einig sind, dass die ständigen Änderungswünsche aus der Politik den Flughafenbau letztlich torpedierten.  Ich hoffe sehr, dass der Schloss- Bauherr und -Manager Rettig nicht klein beigibt. Standfestigkeit hat er schon einmal bewiesen als er dem öffentlichen Druck durch die Medien, nach einer Änderung und Öffnung der Ostfassade zur Spree hin,  widerstand. Man könnte wieder rufen: „Landgraf werde (bleibe) hart!“ (Dieser Thüringer verstand es gegen das Raubrittertum einzuschreiten.  Er zähmte den Adel und ließ nach einer Verschwörung sogar die lehnsbrüchigen Vasallen als Zugtiere einen Acker umpflügen … zitiert aus der Liste der geflügelten Worte bei Wikipedia)

Widerstand gibt es bereits von anderen Seiten. Hier ein Bericht im RBB.

HU-Präsident kritisiert Müllers Pläne

Der Präsident der Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, hat die Pläne von Berlins Regierendem Bürgermeister zum Humboldtforum kritisiert. Müller hatte sich zuvor für eine Ausstellung zur Geistesgeschichte Berlins ausgesprochen und gegen eine Ausstellung zu Sprachen – sehr zum Unmut des Universitätspräsidenten.

Nachdem Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller angekündigt hatte, die Pläne zum Humboldtforum zu ändern, ruft das nun die Kritiker auf den Plan. "Es hatte gute Gründe, in einem Haus, das sich um Weltkultur drehen soll und auch noch den Namen Humboldt trägt, das Thema Sprache mit zu thematisieren", sagte der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, am Samstag im Deutschlandradio Kultur.


Der Neubau des Berliner Schlosses ist schon weit fortgeschritten - jetzt will der Senat die Pläne für die Nutzung des so genannten Humboldt-Forums noch einmal ändern: Die Zentrale Landesbibliothek soll nun wohl doch nicht mehr berücksichtigt werden. "Wir können daraus mehr machen", kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller im rbb an. Doch Bauverzögerungen und Mehrkosten könnten die Folge sein.

Müller: Baufortschritt ist nicht gefährdet

Müller hatte am Donnerstag angekündigt, die geplante Ausstellung "Welt der Sprachen" der Zentral- und Landesbibliothek mit einer Schau zur Geistes- und Ideengeschichte Berlins zu ersetzen. Entschieden sei zwar noch nichts, Müller wies jedoch daraufhin, dass wenn die Ausstellung umgesetzt werden würde, dies Mehrausgaben von sechs Millionen Euro bedeute.

Olbertz räumte zwar ein, dass er Müllers Idee von einer Ausstellung zur Geistesgeschichte Berlins auch "reizvoll" finde. Es gebe aber ein zeitliches Problem, weil der Bau schon fortgeschritten sei. Müller dagegen betonte im Tagesspiegel vom Samstag, der Baufortschritt sei nicht gefährdet. "Große bauliche Veränderungen erfordert die neue Bespielung gegenüber dem bisherigen Konzept nicht." Auch die Kosten würden nicht steigen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters zeigte sich erfreut, dass Berlin sich stärker einbringen wolle. Wie es weiter gehe, müssen nun besprochen werden. "Wichtig ist bei allen Überlegungen des Landes, dass diese nicht zu Mehrkosten und Verzögerungen beim Bau führen", betonte sie am Samstag laut Mitteilung.

Auch der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, betonte in
einer Stellungnahme, dass das Projekt nicht teurer oder der Bau verzögert werden dürfe. Das von Müller vorgeschlagene Konzept sei aber passend.

Vorgeschlagen hatte Müller eine Schau unter dem Titel "Welt.Stadt.Berlin". "Unsere Stadt kann zeigen, dass sie Spiegelbild der deutschen und europäischen Zeitgeschichte ist, man hier im Guten wie im Bösen alles ablesen kann, was Deutschland in den vergangenen 200 Jahren ausgemacht hat", sagte Müller im Tagesspiegel.

SPD: Berlin kann nicht allein entscheiden

Ein Sprecher des Bundesbauministeriums verwies unterdessen in der "Berliner Zeitung" (Samstag) darauf, dass das Land Berlin nicht allein über eine Änderung der Pläne entscheiden könne. Zuständig sei die Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum. In dem 14-köpfigen Stiftungsrat habe der Bund die Mehrheit. Der Vorsitzende des Gremiums, Florian Pronold (SPD), sagte der Zeitung zu den Plänen Müllers: "Für mich ist der Maßstab, dass es keine Zeitverzögerungen und keine Mehrkosten im Baubereich gibt." Die neue Idee würde kommende Woche besprochen.

Die Eröffnung des Forums ist für 2019 geplant, Richtfest im Schloss-Neubau soll am 12. Juni sein. Das bisherige Konzept sieht vor, dass das Gebäude als Museum, Bibliothek und Bühne für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Hauptnutzer soll die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sein, die sich auf mehr als 22.000 Quadratmetern mit Sammlungen außereuropäischer Kulturen präsentieren will. Neben der ZLB sollte auch die Humboldt-Uni auf 1.000 Quadratmetern Wissenschaftsgeschichte zeigen.
Stand vom 14.03.2015



 

Mittwoch, 11. März 2015

Haltestelle U5 Nikolaiviertel Rotes Rathaus


Foto

Ob ich mich hier dem Berlin Bashing anschließen soll? Bashing in Englisch heißt so viel wie schlagen, prügeln, draufhauen. Hier im Nikolaiviertel leben wir zwar weit weg vom Flughafen BER, der nicht fertig wird und immer teurer wird. Gleich um die Ecke sorgt die Baustelle der Staatsoper für Schlagzeilen, weil immer neue Probleme „entdeckt“ werden (jetzt zum Beispiel Asbest und radioaktives Material). Und direkt vor der Haustür versperrt die Baustelle der BVG – Lückenschluss U5 – einen normalen Auslauf entlang der Spree, durch den Park, ganz allgemein - die Wohnqualität.
 

Ursprünglich hatten sich die Anwohner auf eine
Bauzeit bis 2016 eingerichtet.
Alles begann im Juni 2013.
Bis zum Jahresende 2014 sollten beide Tunnelröhren
im Rohbau fertiggestellt sein.
An 2016 war der Innenausbau der Strecke und der
Bahnhöfe vorgesehen.


 
 Ein dynamischer, ehemaliger Ministerpräsident aus Hessen wurde als Garant für Effektivität eingeflogen, um uns zu beruhigen.  Der musste inzwischen seinen Hut nehmen, andere werkeln weiter und schummeln sich mit Terminen und Kosten in der Öffentlichkeit  über die Runden.
Ich zitiere hier den RBB vom November 2014:
„Die Arbeiten zur Fertigstellung der U-Bahnlinie 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor stehen unter keinem guten Stern. Immer wieder gibt es Probleme beim Bau der neuen Strecke Unter den Linden. Nun wurde der Start der verlängerten U5 auf Mitte 2020 verschoben. Bis zum Jahr 2019 wird den Angaben zufolge voraussichtlich der Rohbau fertig sein.“

Nach einer langen Pause, bedingt durch „unvorhergesehene Schwierigkeiten“ wird nun bald weiter gegraben. Der Bohrkopf  der so niedlich getauften ‚Bärlinde‘ wurde in diesen Tagen in den Schacht gehoben. Irgendwann sollen die Arbeiten an der zweiten Tunnelröhre beginnen.

Ach ja, die Verantwortlichen könnten sich doch noch etwas mehr anstrengen, wenn Berlin die Olympischen Spiele 2024/2025 zugesprochen bekommt. Mit dem Teilstück U55, die Kanzlerbahn vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof , wollte man den Völkern der Welt zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zeigen, wie toll Berlin ist. Allerdings klappte das nicht. Wegen zweier Wassereinbrüche beim Bau des Bahnhofs Brandenburger Tor wurde die Strecke erst 2009 eröffnet.

Mir fällt auf, dass im Moment nicht einmal die beiden Regierenden damit hausieren gehen, die Fertigstellung der U5 – vom Hauptbahnhof nach Hönow – zu beschwören, wenn sie von guten Verkehrsverbindungen als Gründe für Olympia reden.