Mittwoch, 11. März 2015

Haltestelle U5 Nikolaiviertel Rotes Rathaus


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Ob ich mich hier dem Berlin Bashing anschließen soll? Bashing in Englisch heißt so viel wie schlagen, prügeln, draufhauen. Hier im Nikolaiviertel leben wir zwar weit weg vom Flughafen BER, der nicht fertig wird und immer teurer wird. Gleich um die Ecke sorgt die Baustelle der Staatsoper für Schlagzeilen, weil immer neue Probleme „entdeckt“ werden (jetzt zum Beispiel Asbest und radioaktives Material). Und direkt vor der Haustür versperrt die Baustelle der BVG – Lückenschluss U5 – einen normalen Auslauf entlang der Spree, durch den Park, ganz allgemein - die Wohnqualität.
 

Ursprünglich hatten sich die Anwohner auf eine
Bauzeit bis 2016 eingerichtet.
Alles begann im Juni 2013.
Bis zum Jahresende 2014 sollten beide Tunnelröhren
im Rohbau fertiggestellt sein.
An 2016 war der Innenausbau der Strecke und der
Bahnhöfe vorgesehen.


 
 Ein dynamischer, ehemaliger Ministerpräsident aus Hessen wurde als Garant für Effektivität eingeflogen, um uns zu beruhigen.  Der musste inzwischen seinen Hut nehmen, andere werkeln weiter und schummeln sich mit Terminen und Kosten in der Öffentlichkeit  über die Runden.
Ich zitiere hier den RBB vom November 2014:
„Die Arbeiten zur Fertigstellung der U-Bahnlinie 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor stehen unter keinem guten Stern. Immer wieder gibt es Probleme beim Bau der neuen Strecke Unter den Linden. Nun wurde der Start der verlängerten U5 auf Mitte 2020 verschoben. Bis zum Jahr 2019 wird den Angaben zufolge voraussichtlich der Rohbau fertig sein.“

Nach einer langen Pause, bedingt durch „unvorhergesehene Schwierigkeiten“ wird nun bald weiter gegraben. Der Bohrkopf  der so niedlich getauften ‚Bärlinde‘ wurde in diesen Tagen in den Schacht gehoben. Irgendwann sollen die Arbeiten an der zweiten Tunnelröhre beginnen.

Ach ja, die Verantwortlichen könnten sich doch noch etwas mehr anstrengen, wenn Berlin die Olympischen Spiele 2024/2025 zugesprochen bekommt. Mit dem Teilstück U55, die Kanzlerbahn vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof , wollte man den Völkern der Welt zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zeigen, wie toll Berlin ist. Allerdings klappte das nicht. Wegen zweier Wassereinbrüche beim Bau des Bahnhofs Brandenburger Tor wurde die Strecke erst 2009 eröffnet.

Mir fällt auf, dass im Moment nicht einmal die beiden Regierenden damit hausieren gehen, die Fertigstellung der U5 – vom Hauptbahnhof nach Hönow – zu beschwören, wenn sie von guten Verkehrsverbindungen als Gründe für Olympia reden.





 

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